Tipps & Tricks

Oldtimer-Check

Damit Sie als Teilnehmer der OCC-Küstentrophy den Urlaub am Wasser mit Ihrem Oldtimer genießen können und nicht vom Pannen-Pech verfolgt werden, ist es wichtig, das Fahrzeug optimal auf unsere Ausfahrt vorzubereiten. Jan Menge, Geschäftsführer unseres technischen Dienstleisters „Blackbox Classics Oldtimerwelt“, hat hier für Sie die wichtigsten Punkte zusammengestellt:

1. Oldtimer richtig auswintern:

Nach jedem Winterschlaf sollten folgende grundlegende Dinge überprüft werden:

  • Hat der Oldtimer noch eine gültige HU/AU?
    Pflicht bei der TÜV-Abnahme zur Küstentrophy!
  • Sind die Reifen noch in Ordnung (Alterungsrisse, porös)?
    Pflicht bei der TÜV-Abnahme zur Küstentrophy!
  • Ist eine Wartung/Schmierdienst/Ölwechsel fällig? (Auch wenn der Oldtimer nur wenige 100 Kilometer im Jahr gefahren wird, sollte nach spätestens 3-4 Jahren ein Ölwechsel erfolgen!)
  • Reifenluftdruck richtig einstellen (am besten hat man den Reifenluftdruck vor der Wintereinlagerung auf 3 bar erhöht, damit keine „Standplatten“ entstehen – dies ist für den Fahrbetrieb aber zu viel und muss unbedingt wieder richtiggestellt werden! Tipp: Wir legen dazu im Herbst einen Erinnerungs-Zettel „Reifenluftdruck auf 3 bar erhöht“ auf das Armaturenbrett).
  • Sind alle Öl- und Flüssigkeitsstände OK? (à Motoröl, Automatikgetriebeöl, [Schaltgetriebeöl können Sie ohne Werkstattausrüstung in der Regel nicht „mal eben“ prüfen], Servolenkungsöl, Bremsflüssigkeit, Kühlwasser, Scheibenwischwasser…)
  • Funktionieren alle Beleuchtungs- und Signaleinrichtungen (à Standlicht, Abblendlicht, Fernlicht, Nebelscheinwerfer, Nebelschlussleuchte, Rücklichter, Rückfahrscheinwerfer, Kennzeichenbeleuchtung, Blinker und Warnblinker, Hupe, Scheibenwischer und Wisch-Wasch-Funktion)?
    Die einwandfreie Funktion ist Pflicht bei der TÜV-Abnahme zur Küstentrophy!

2. Oldtimer-Werkstatt aufsuchen:

Ein Old- oder Youngtimer gehört einmal im Jahr in die Werkstatt (unabhängig von der tatsächlich gefahrenen Jahres-Kilometerfahrleistung), wenn Sie kein „Selbstschrauber“ sind. Oldtimer müssen gerne zweimal im Jahr abgeschmiert werden, Zündkontakte regelmäßig auf Abbrand und Einstellung überprüft und in der Regel auch immer nachjustiert werden, die Vergaser-, Zünd- und sogar die frühen Einspritzanlagen regelmäßig gemessen und eingestellt werden. Also auch wenn Ihr Oldtimer eigentlich gerade noch gut fährt, sollte trotzdem einmal jährlich draufgeschaut werden! Und suchen Sie dazu bitte eine Fachwerkstatt für Oldtimer auf, keine „normale“ freie Werkstatt oder auch Vertragswerkstatt, die nicht explizit Serviceleistungen für Oldtimer anbietet.

Grundsätzliche Aufgaben der Werkstatt bzw. des Selbstschraubers:

  • Fahrzeugdurchsicht durchführen
  • Bremsanlage und Bremswirkung (auf Rollenprüfstand) prüfen
  • Aggregate auf Funktion und Dichtheit prüfen
  • Wartung/Schmierdienst nach jeweiliger Herstellervorgabe durchführen (Ölwechsel, Filterwechsel, Abschmieren, Bremsflüssigkeit wechseln…)
  • Benziner: Zündung und Vergaser messen, prüfen und einstellen
  • Fundierte Beratung zum langfristigen Erhalt des Klassikers geben, ggf. Instandhaltungsempfehlungen aussprechen

3. Ausführliche Probefahrt:

Oft treten technische Probleme erst bei höherer Belastung, z.B. während einer Oldtimerrallye, auf. Machen Sie daher bitte rechtzeitig vor der OCC-Küstentrophy (mit ausreichend Zeit, um ggf. nochmal die Werkstatt aufzusuchen) eine richtige Probefahrt:

  • Damit meine ich nicht nur einmal kurz 30 Minuten am Sonntagnachmittag zum Eis essen fahren, sondern bewegen Sie Ihren Oldtimer mit dem Sie an der OCC Küstentrophy teilnehmen möchten, einmal unter Rallye-Bedingungen. Also mindestens 150km an einem Tag fahren, mit längeren Phasen unter Belastung und auch länger im Leerlauf laufen lassen (Stop-and-Go in der Warteschlange am Start…), kurzem Beschleunigen und Bremsen, schärfere Kurvenfahrten usw.
  • In der Regel merken Sie dabei auch ohne „Schraubererfahrung“, ob sich Ihr Oldtimer dabei gut anfühlt, oder ob thermische Probleme, neue Geräusche (klappern, tickern, mahlen, schleifen, rubbeln, rattern, poltern…), Motorlaufprobleme, Aussetzer etc. auftreten. Wenn ja, unbedingt nochmal in die Werkstatt fahren!
  • Tipp: Auf der Probefahrt auch einen Funktionstest des Rallyecomputers und (Tages-)Kilometerzählers durchführen.

4. Letzter Check unmittelbar vor Anfahrt zur OCC-Küstentrophy:

  • Funktionieren alle Beleuchtungs- und Signaleinrichtungen? à Siehe Punkt 1. Die einwandfreie Funktion ist Pflicht bei der TÜV-Abnahme zur Küstentrophy!
  • Sind alle Öl- und Flüssigkeitsstände OK? à Siehe Punkt 1.
  • Ist der Reifenluftdruck korrekt eingestellt? Auch beim Reserverad?
  • Ist der Tank voll und haben Sie ggf. genug Blei-Ersatz-Additiv dabei?
  • Haben Sie alles für die Fahrt dabei? Fahrzeugschein, (Zweit-)Schlüssel, Mützen/Cappies, Fahrerhandschuhe, Jacken, ggf. Fliegerbrille usw.

Selbstverständlich wird unser Service-Team bei OCC Küstentrophy vor Ort sein Bestes geben, um Ihren Oldtimer bei Problemen wieder auf die Straße zu bekommen. Für Komplettausfälle haben wir auch in diesem Jahr zwei Ersatz-Oldtimer auf unserem Abschlepper. Unser gemeinsames Ziel ist es aber, dass Sie mit dem eigenen Fahrzeug durchs Ziel fahren.